Atemtechnik:
�
Hochseehaie schlafen nicht wie wir Menschen mit geschlossenen Augen, niedrigerem Herzschlag sowie verlangsamter Atmung und geringerer Gehirnwellenfrequenz, sondern selbst wenn sie schlafen, schwimmen sie. Zwar langsamer als im Wachzustand, aber sie schwimmen. Sie schwimmen also praktisch immer, Tag, Nacht, ein Leben lang.
Aber warum?
Nur wenn sie schwimmen, können sie atmen. Da sie keine Lungen wie wir Menschen haben, atmen sie wie normale Knochenfische - durch Kiemen. Das Atemwasser strömt dabei durch das Maul ein und durch die Kiemenschlitze wieder aus. Unterwegs findet der Gasaustausch statt:
Das sauerstoffreiche Wasser gibt in den Lamellen der Kiemen Sauerstoff, der dann Gewebe und Organe versorgt, an das Blut ab und nimmt Kohlendioxid auf.
Diese sogenannte "Strahltechnik" funktioniert nur bei ständiger Bewegung und geöffneten Maul. Sie ist als die güngigste Atemtechnik und bei allen Hochseehaien zu finden.
Obwohl sie zunächst in unseren Augen unsinnig erscheint, hat sie dennoch zwei, bei einigen Arten sogar drei große Vorteile:
Der Energieaufwand beim Schwimmen wird gleich doppelt ausgenutzt - zur Fortbewegung und zum Atmen.
Wie oben schon erwähnt, benutzen ihn manche Haie sogar dreifach:
Nämlich die Filtrierer. Der Walhai bewegt sich fort, atmet dabei und frisst sogar noch.
Alle Haie haben also Kiemen - in der Regel fünf an jeder Seite. Einige urtümliche Haiarten haben sogar sechs oder sieben Kiemenschlitze.
Im Gegensatz zu den übrigen Knochenfischen sind die Kiemenspalten der Haie nicht von einer Schutzhaut bedeckt, sondern nackt und vor allem beweglich, damit der Hai sie je nach Bedarf zusammenziehen oder weitstellen kann. Der Weiße Hai und der Makohai benötigen für ihre Blitzattacken viel Atemkapazität, daher sind ihre Kiemen länger und weiter als die anderer, langsameren Haien.
Die Nicht- Hochseehaie, wie z.B. der Teppichhai, besitzen eine andere Atemtechnik, die sogenannte "Kiemenatmung". Durch das Öffnen und Schließen des Mauls betätigt er im Schlund eine Art Ventilpumpe, die Wasser auch wenn er nicht schwimmt ansaugt und über die Kiemen leitet.
Eine dritte Atemtechnik besitzen die Rochen, die das Atemwasser durch eine Öffnung hinter den Augen ansaugen, die das "Spritzloch" oder das "Spirakulum" genannt wird. Diese Öffnung ist mit einer Klapper versehen, die von einem unwillkürlichen Muskel gesteuert wird. Alle Haie haben Spritzlöcher, doch bei vielen Arten ist sie eher so etwas wie eine "Zusatzausstattung", die zur Verbesserung des Sauerstoffversorgung im benachbarten Gehirn dient. Bei vielen Haiarten ist das Spritzloch sehr klein und fast unsichtbar.
Der Sandtiger hat eine ganz besondere Ausstattung die zur Atmung dient:
Er kann je nach Bedarf seine Atmung auf "Strahltechnik" oder "Kiemenatmung" stellen. Die "Kiemenatmung" verwendet er in der Ruhestellung, die "Strahltechnik" verwendet er zur Jagd.